Tunesien 1986
V 1.0.1 vom 08.05.09 updated 08.05.09 ©2009

Dies war meine erste Reise nach Afrika überhaupt. Afrika. Ja, und dann noch mit dem Motorrad! Eine 260 Kilo schwere Vierzylinder-Kardan-Maschine: Kawasaki Z750 GT. Ideal für den Wüstensand und Pistenfahrten! Meine damalige Freundin fuhr eine Suzuki GS400. Wie hatten Kochtöpfe und eine Pfanne an Bord! Und ein schweres Leinenzelt und fette Schlafsäcke von der Bundeswehr. Und ich weiss nicht mehr noch was alles. Jedenfalls steinschwer!
Die Fahrt nach Genua in Norditalien verlief ja noch einigermassen glatt (auch wenn wir dort kein bezahlbares Zimmer finden konnten und schliesslich im Park übernachteten). Die Fähre, eine völlig versifftes, 30 Jahre vorher in Deutschland gebautes Schiff bringt uns nach Afrika. Der Zoll in Tunis "zerlegt" hunderte Autos. Ein einziges Chaos aus Pappschachteln und genervten Zöllnern, die an uns natürlich kein Interesse haben - Warten und Betteln zum Drankommen war angesagt. Irgendwie schaffen wir durchs Chaos zu kommen. In Tunis mieten wir uns ein billiges Zimmer und aus Sicherheitsgründen auch einen Platz in einer Tiefgarage für die beiden Motorräder. Das war keine gute Idee, es beginnt nachts ein ungeheuerer Regensturm und morgens ist die halbe Stadt überflutet; die Tiefgarage steht oberschenkeltief unter Wasser. Unsere Plastikkoffer mit allen Klamotten waren am Motorrad verblieben und mit einer ölig-schlammigen Masse gefüllt (nie wieder Plastikkoffer, die zur Seite aufgehen...). Naja, die Maschinen wurden mit Hilfe von Passanten rausgeschleppt und mit Starthilfe irgendwie in Gang gesetzt, Koffer und Inhalt notdürftig gereinigt und es geht nun weiter zu einer Runde durchs ganze Land. Hammam, Sousse, Sfax, Kerkenah Insel, Gabes, Djerba, Medenine, Matmata, Tataouine, Chenini mit den Bergruinen in der Wüste, Dous mit den kleinen Sanddünen, Hazoua an der Grenze zu Algerien, Nefta und Touzeur am Chott el Jerid (Salzpfanne) wo ich auch noch hochfiebrig krank wurde und mehrere Tage Fieberkrämpfe hatte, Gafsa (völlig überschwemmte Matschstrassen für über 100 km), Kairouan und dann wieder zurück nach Tunis geschleppt; so ungefähr war die Route.
Tunesien ist ja flach, landschaftlich leider nicht so interessant wie die benachbarten Länder, die ich später kennenlernte. Die Leute waren, v.a. in den grösseren Orten, leider ziemlich anstrengend, weil man, egal wo, ständig angebaggert wird, alle wollten irgendwelche Geschäfte mit uns machen, fast zwanghaft. Dabei hatten wir kaum Geld. Die Pisten - damals gab es ja nur wenige Teerstrassen - waren, naja, wie die Pisten in Afrika so sind. Damals kam es mir jedenfalls extrem schwer vor. Ich bin einige Male im Schlamm oder auf Sandpisten hingefallen (Strassenreifen!). Gottseidank ist mir nix passiert. Da mein Dauerdurchfall daheim nicht aufhörte, war ich beim Tropeninstitut, die haben dann auch noch eine Mischinfektion aus Salmonellen und Lamblien (kleine Viecherl, die sich am oberen Dündarm festbeissen) festgestellt, da musste ich noch einige Wochen unter Quaratänemassnahmen gestellte werden, die von einem staatlichen "Gesundheitspfleger" überwacht wurden.
Fotografiert habe ich damals auf meiner alten Studenten-Kamera Pentax MEsuper mit den Festbrennweiten 17, 35, 50, 85 und 200mm (Zooms dieser Jahre waren noch richtig schlecht). Die Fotos wurden auf Kodakchrome 64 und auf dem alten 400 ISO-Ektachrome aufgenommen. Letztere sind wirklich richtig körnig - sogar in Webgrösse ist das noch zu erkennen. Lichtjahre von der Qualität heutiger Digital-Bilder entfernt, aber trotzdem eine Erinnerung. Einige Bilder haben unter den damals in Mode gekommenen Cokin-Verlaufsfiltern ziemlich "gelitten", was ich so gut es ging digital nach dem Scan korrigiert habe. 2019 habe ich alle Dias nochmals neu überarbeitet um einen halbwegs konsistenten Farb- und Kontrasteindruck zu erhalten. Hier also noch 240 Dias, die durch Anklicken auf maximal 1500er Breite vergrössert werden können, hier kann man auch mit den Navigationspfeilen weiterblättern.
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